Eichbaumoper

Ein Projekt von raumlaborberlin mit dem Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, Ringlokschuppen Mülheim an der Ruhr und Schauspiel Essen mit dem Orchester der Neuen Philharmonie Westfalen.

Die U-Bahnhaltestelle „Eichbaum“ liegt zwischen den Städten Mülheim an der Ruhr und Essen genau im Auge einer Autobahnauf- und zufahrt. Im Sommer 2008 wurde hier die Arbeit an der Eichbaumoper als Prozess zur Veränderung der Wahrnehmung und Architektur eines Ortes begonnen. Der Entwicklungs- und Entstehungsprozess der Oper stand exemplarisch für das im Ort liegende Potential, das hierdurch wieder sichtbar gemacht werden sollte. Folgerichtig wurden alle für die Umsetzung der Oper notwendigen Arbeitsschritte Vorort durchgeführt. Das Projekt Eichbaumoper umfasste gleichermaßen:
- eine U-Bahnhaltestelle, die bei Aufrechterhaltung des Betriebes zum Opernhaus umfunktioniert wurde,
- die Kompositionen und Libretti, die dort geschrieben wurden,
- ein Musiktheater, das an diesem Ort zur Aufführung kam,
- die Beteiligung von Anwohnern an der Entstehung der Oper und der Reflexion über den Ort
- die speziell entwickelten Arbeitstechniken und Prozesse, die die Entstehung der Eichbaumoper organisierten (z.B. Workshops von Komponisten mit Anwohnern).

Vor Ort wurde eine temporäre Containerstruktur aufgebaut, die so genannte „Opernbauhütte“, die als Arbeitsraum für die Komponisten und Librettisten ebenso wie als Austausch- und Begegnungsort von Künstlern und Anwohnern konzipiert war. Hier wurden schon im Vorfeld der Opernaufführung unterschiedlichste Veranstaltungen organisiert (z.B. eine Ausstellung, Lesungen, künstlerische Workshops).

Entstanden ist eine Oper aus drei Teilen:
ENTGLEISUNG! Eine Kammeroper
Komposition: Ari-Benjamin Meyers
Text: Bernadette LaHengst
Musikalische Leitung: Askan Geisler

SIMON DER ERWÄHLTE
Komposition: Isidora Žebeljan
Text: Borislav Čičovački
Musikalische Leitung: Bernhard Stengel

FÜNFZEHN MINUTEN GEDRÄNGE
Komposition: Felix Leuschner
Text: Reto Finger
Musikalische Leitung: Clemens Jüngling

Die Eichbaumoper hatte am 24. Juni 2009 ihre Uraufführung. Das Programmheft können Sie hier runterladen.

Der durch die Oper angestoßene Prozess ist bis heute im Gange. Die „Opernbauhütte“ steht weiterhin. Die „Eichbaumbauer“ beginnen gerade die Umgestaltung der U-Bahnstation.
 

 

Foto: Matthias Rick

Foto: Rainer Schlautmann

Foto: Rainer Schlautmann

Foto: Matthias Rick


Foto: raumlaborberlin